Umbau einer ehemaligen Textilfabrik zu einem gemischten Quartiersbaustein.
In einer ehemaligen Textilfabrik wurde von der Montag Stiftung Urbane Räume der BOB CAMPUS als Impulsprojekt für ein benachteiligtes Quartier entwickelt. Die Herausforderungen aus einer Topographie mit 20 Metern Höhenunterschied, einem Fabrikbau aus den 1970er Jahren mit schlechten Belichtungsmöglichkeiten, der Belastung der Bausubstanz, dem fortschreitenden Verfall der Gründerzeithäuser sowie der erforderlichen energetischen Ertüchtigung aller Bauteile aus den verschiedenen Zeitepochen wurden durch sehr individuelle Planung mit einem sehr kostengünstigen und robusten Umbau angenommen. In einem kooperativen Planungsverfahren konnte hierfür mit den Nutzer:innen unter anderem Mehrfachnutzungen und das mögliche Teilen von Räumen erarbeitet werden. Das Entwurfskonzept setzt auf einen ressourcenschonenden und energiebewussten Umgang mit den Bestandsgebäuden und einen gleichberechtigten ästhetischen Dialog zwischen alt und neu. Im historischen Wohn- und Gewerbehof entstehen auf diese Weise durch eine Kernsanierung 11 Wohnungen mit Gemeinschaftsraum sowie 6 Gewerbeeinheiten. Die viergeschossige Fabrikhalle aus den 1970er Jahren wird zu einem hybriden Gebäude mit Schulwerkstätten, KITA, Bürolofts sowie einer Nachbarschaftsetage mit Stadtteilbibliothek und Quartiersküche umgebaut. Als städtebauliches Ensemble wird die Fabrik durch neue Durchwegungen und Treppenverbindungen zum Stadtteil sowie gegenüber dem neu entstehenden Park großflächig geöffnet.
Machbarkeitsstudie u. Prozessbegleitung / Entwurf, Planung und Realisierung / Leistungsphasen 0-8 (LPH 1-8 Fabrik): raumwerk.architekten
Auftraggeber:in: Urbane Nachbarschaft BOB gGmbH / Ein Projekt der Montag Stiftung Urbane Räume gAG
Nutzfläche: 6.300 m²
Fotos: Jens Willebrand / Thomas Schäkel
Auszeichnungen:
Architekturpreis Nordrhein-Westfalen 2024
Architekturpreis Wuppertal 2023
Deutsche Nominierung zum EUMies Award 2023/24
Schulbaupreis NRW 2023
1.Preis Polis Award 2023 in der Kategorie „Urbanes Flächenrecycling“